Im März 2024 fand der jährliche Fachaustausch mit der Landtagsfraktion der Freien Wähler statt. Hierzu wurde die ABB von den beiden Landtagsabgeordneten Herrn Felix Locke (u.a. Parlamentarischer Geschäftsführer) und Herrn Martin Scharf (u.a. Mitglied im Ausschuss für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Integration) so-wie von Frau Katrin Kempf (Referentin u.a. für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Integration) herzlich empfangen.
Zunächst wurden das Arbeitsfeld und die allgemeine Tätigkeit der Bewährungshilfe beschrieben. Ebenfalls wurden die neuen Organisationsstrukturen des Berufsverbands skizziert. Die Strukturveränderungen wurden begrüßt und als nachvollziehbare Veränderungen wahrgenommen.
Im Nachgang stand die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem aktuellen Positionspapier zum Eingangsamt A 11 und deren äquivalenten Umsetzung in das Angestelltenverhältnis im Fokus. Bei den Erläuterungen zum Positionspapier wurden die bestehende Unwucht im Besoldungsgefüge des öffentlichen Dienstes hervorgehoben, die angestiegenen Anforderungen des Berufsfelds dargelegt sowie die gegenüber anderen sozialen Arbeitsfeldern deutlich sinkende finanzielle Attraktivität diskutiert.
Der Bedarf nach qualifiziertem Fachpersonal in der Bewährungshilfe wurde in diesem Zusammengang verdeutlicht. Dass das Praktikum bei der Bewährungshilfe immer wieder in eine spätere Anstellung mündet, ist aus Sicht der ABB eine angemessene und mit anderen Praktikumsträgern der Sozialen Arbeit vergleichbare Praktikumsvergütung von hoher Relevanz. Hierbei konnte die derzeitige Praktikantin der Bewährungshilfe des Landgerichts München II, Frau Franziska Buchner, einen Einblick in die Lebensrealität einer Praktikantin geben. Von Seiten der Freien Wähler wurde die vom Berufsverband stetig betonte Thematik interessiert aufgenommen und deren Dringlichkeit hervorgehoben.
Anlässlich der aktuellen Qualitätsentwicklungsdebatte zum Thema Sicherheit in der bayerischen Bewährungshilfe konnten im Laufe des Gesprächs sowohl technische als auch fachliche Ideen und deren Umsetzung intensiv diskutiert werden. Dabei stand die anzustrebende Ausgewogenheit zwischen sicherheitsrelevanten Vorkehrungen und fachlicher Qualität im Zentrum der Auseinandersetzung.
Abschließend wurde die jugendspezifische Maßnahme „Rubikon“ anlässlich des aktuellen politischen und gesamtgesellschaftlichen Diskurses aufgegriffen. Im Zuge dessen wurde die Vereinbarung getroffen, dass beim Vorliegen konkreter Konzepte und stichhaltiger Forderungen ein themenspezifischer Austausch mit den FW erfolgen soll.
Die ABB bedankt sich bei der Landtagsfraktion der Freien Wähler für das anregende und aufgeschlossene Fachgespräch. Die Fraktionsvertreter gaben an, die besprochenen fachlichen Belange der Bewährungshilfe in die Fraktionsarbeit einzubringen und gemeinsam an deren Realisierung zu arbeiten.
Berufspolitische Grüße schicken Euch/Ihnen
Johanna Graf, Franziska Buchner & Tobias Mahl